Wajib-Handlungen (Pflicht)

Unter Gebetshandlungen, die Wäğib sind, verstehen wir diejenigen, die bei absichtlicher Auslassung zur Ungültigkeit führen. Hat man eine Wāğib-Handlung allerdings versehentlich ausgelassen, gleicht man sie durch zwei Niederwerfungen am Ende des Gebetes aus.

Jeder Takbir außer dem ersten

Der Beweis hierfür ist folgender Hadīt:

فَإِذَا كَبُرَ فَكَبَرُوا

„Wenn er (der ‚Imām) also den Takbir gesprochen hat, dann sprecht ihr den Takbir.“

Insofern sind alle Takbir Wağib, denn sie wurden durch den Gesandten Allāhs angeordnet. Der erste Takbir ist hiervon ausgenommen, weil dieser zu den Fard-Handlungen gehört, ohne den man das Şalah gar nicht erst begonnen hat.

Tasmi (das Sprechen von,,sami’al-lāhu liman hamidah“)

Der Tasmi ist ebenfalls Wāğib, denn der Gesandte Allāhs sagte:

وَإِذَا قَالَ سَمِعَ اللهُ لِمَنْ حَمِدَهُ فَقُولُوا رَبَّنَا وَلَكَ الْحَمْدُ

Und wenn er (der ‚Imām), sami’al-lāhu liman hamidah gesagt hat, dann sagt: Rabbana wa lakal-Hamd

Man hat während des Aufrichtens aus der Verbeugung auch .,samial- Lāhu liman hamidah“ zu sagen. Dies gilt jedoch nur für den ‚Imām und den Munfarid (der alleine betet).

Tahmid (Rabbana wa lakal-Hamd zu sagen)

Man darf sowohl, Rabbana wa lakal-Hamd“ als auch „Rabbanā lakal- Hamd“ sagen. Dieser Dikr wird gesagt, wenn man nach der Verbeugung wieder aufrecht steht.

Der Tasbih während der Verbeugung und der Niederwerfung

  • Während des Ruku‘ (der Verbeugung) sagt man: „Subhāna Rabbiyal-‚Azīm(i)“
  • Während dem Suğūd (der Niederwerfung) sagt man: „Subhāna Rabbiyal-‚A’la“
  • Sie zu vertauschen ist falsch, das Gebet bleibt dennoch gültig
  • Wenn man sich vertauscht und nach dem Gebet die Vergesslichkeits-Niederwerfung durchführt, ist das eine gute Sache
  • Sie müssen jeweils mindestens einmal gesprochen werden, nach oben hin gibt es keine Grenze
  • Für den Ruku‘ wurde auf die Lobpreisung „Subhānakal-Lahumma Rabbana wa bi-Hamdikal- Lāhummağfirlī“ – „Gepriesen seiest Du, oh Allah, unser Herr! (Gepriesen seiest Du) mit Deinem (Dir zustehenden) Lob! Oh Allah! Vergib mir!“ überliefert
  • Es wird während Ruku‘ und Suğūd kein Quran gelesen

Zwischen den beiden Niederwerfungen um Vergebung bitten

Hudayfah berichtet, dass der Gesandte Allahs zwischen den beiden Niederwerfungen Folgendes sagte:

رَبِّ اغْفِرْ لِي رَبِّ اغْفِرْ لِي

„Oh Herr! Vergib mir! Oh Herr! Vergib mir!“
Auf Arabisch: „Rabbigh-fir lī“

Diesen Dikr muss man allerdings nur einmal sagen, um seine Pflicht zu erfüllen, zweimal ist Sunnah.

Der erste Tašahhud und dabei zu sitzen

Der erste Tašahhud und das Sitzen dabei ist Wāğib, denn als der Gesandte Allahs beides einmal versehentlich ausließ, vollzog er am Ende des Salah zwei Niederwerfungen des Vergessens:

عَنْ عَبْدِ اللَّهِ بْنِ مَالِكٍ ابْنِ بحَينَةَ قَالَ صلَّى بِنَا رَسُولُ اللَّهِ صَلَّى اللهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ الظَّهْرَ فَقَامَ وَعَلَيْهِ جُلُوسٌ فَلَمَّا كَانَ فِي آخِرِ صَلَاتِهِ سجد سجدَتَيْنِ وَهُوَ جَالِسٌ

‚Abdullah Ibn Malik Ibn Buhaynah sagte: „Der Gesandte Allāhs betete uns das Zuhr-Gebet vor. Er stand dann auf, obwohl er hätte sitzen müssen. Am Ende seines Gebetes warf er sich im Sitzen zweimal nieder (Vergesslichkeits-Niederwerfung).