Störung 8: Nicht während des Gebetes umherschauen
Das Abwenden während des Gebetes ist zweierlei:
- Das Sich-Abwenden des Herzens zu etwas anderem als Allah (Gepriesen und Erhaben ist Er).
- Das Abwenden der Augen.
Beide sind nicht erlaubt. Sie schaden dem Lohn des Gebetes. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, wurde über das Umherschauen während des Gebets gefragt, und er sagte:
عَنْ عَائِشَةَ، قَالَتْ سَأَلْتُ رَسُولَ اللَّهِ صلى الله عليه وسلم عَنْ الاِلْتِفَاتِ فِي الصَّلاَةِ فَقَالَ „ هُوَ اخْتِلاَسٌ يَخْتَلِسُهُ الشَّيْطَانُ مِنْ صَلاَةِ الْعَبْدِ
„Dies sind geraubte Augenblicke, die Satan aus dem Gebet eines dienenden Menschen wegnimmt.“
Derjenige, der während des Betens mit dem Herzen abwesend ist oder mit seinen Augen umherschaut, ist wie ein Mann, welcher vom Herrscher gerufen wurde und vor ihm steht, und wenn der Herrscher zu ihm spricht, wendet er sich ab, schaut nach rechts und links, hört nicht zu, was der Herrscher ihm zu sagen hat, versteht kein einziges Wort, weil sein Herz und sein Verstand sich irgendwo anders befinden. Was glaubt dieser Mann, was der Herrscher mit ihm machen wird? Das Mindeste, was er verdient, wenn er den Herrscher verlässt, ist jenes, dass er verhasst ist und für den Herrscher keinen Wert darstellt.
Jemand, der genau so betet, ist nicht mit jemandem zu vergleichen, welcher mit der richtigen Geistesgegenwart betet, sich Allah (Gepriesen und Erhaben ist Er) im Gebet derart zuwendet, dass er die Größe desjenigen spürt, vor dem er steht und gefüllt ist mit Furcht und Unterwerfung; er schämt sich zu sehr, als dass er sich zu jemand anderem zuwenden würde bzw. sich abwenden würde. Der Unterschied im Gebet ist auch so, wie Hassan Ibn Atiyah es sagt: „Die zwei Männer können in einem gemeinsamen Gebet sein, aber der Unterschied in der Tugend zwischen beiden ist so groß wie die Entfernung zwischen Himmel und Erde. Einer von beiden wendet sich mit seinem ganzen Herzen Allah zu, während der andere nachlässig und vergesslich ist.“ (Al-Wabil al-Sayib von Ibn al-Qayyim, Dar al-Bayan, S. 36).
In Bezug auf das Abwenden aufgrund eines guten Grundes, so ist dies in Ordnung. Abu Dawud überliefert, dass Sahl Ibn al-Hanzaliyyah sagte:
عَنْ سَهْلِ ابْنِ الْحَنْظَلِيَّةِ، قَالَ ثُوِّبَ بِالصَّلاَةِ – يَعْنِي صَلاَةَ الصُّبْحِ – فَجَعَلَ رَسُولُ اللَّهِ صلى الله عليه وسلم يُصَلِّي وَهُوَ يَلْتَفِتُ إِلَى الشِّعْبِ . قَالَ أَبُو دَاوُدَ وَكَانَ أَرْسَلَ فَارِسًا إِلَى الشِّعْبِ مِنَ اللَّيْلِ يَحْرُسُ
„Wir haben angefangen Salat al-Subh (Fadschr) zu beten und der Gesandte Allahs (Frieden und Segen auf ihm) blickte zum Engpass.“ Abu Dawud sagte: „Er hatte einen Reiter über Nacht ausgesandt, um den Engpass zu bewachen.“
Dies ist so ähnlich wie als er Umamah Bint Abu’l-As trug, die Tür für A’ischa öffnete, von der Minbar herunterkam, während er betete, um sie zu lehren, ebenso als er bei Salat al-Kusuf (Gebet bei einer -Mond/Sonnen- Verfinsterung) zurücktrat, den Schaitan packte, als dieser versuchte, sein Gebet zu unterbrechen. Er befahl auch, dass Schlangen und Skorpione getötet werden sollen, auch wenn dies während des Gebetes geschehen muss. Die Person, die betet, wurde auch angewiesen, jenen Menschen zu stoppen und sogar zu bekämpfen, der versucht vor ihr vorbeizugehen.
Er ordnete den Frauen an während des Gebetes zu klatschen, (wenn sie einen Fehler seitens des Imam entdecken), und er machte eine bestimmte Handbewegung für diejnigen, die ihn während des Gebetes grüßten. Diese und andere Handlungen können in Fällen der Notwendigkeit gemacht werden, aber wenn keine Notwendigkeit vorhanden ist, so sind sie nur unnötige Bewegungen, die Khuschu zerstören. Daher sind unnötige Bewegungen während des Gebetes nicht erlaubt. (Madschmua al-Fatawa, 22/559)