Ghusl
Die Niyyah (Absicht)
Ein Ghusl ohne korrekte Absicht ist (ungültig).
Ursachen des Ghusl
Ejakulation
Bei der Ejakulation muss die Person, egal ob männlich oder weiblich, den Ghusl durchführen.
Sollte man im wachzustand den durch Erregung verursachten Samenerguss stoppen, indem man den Ausgang verschließnt, braucht man keinen Ghusl durchzuführen.
Wennder Samen austritt, muss man den Ghusl vollziehen, das heißt auch wenn dies im Schlafzustand passiert.
Weiterer Samenausfluss nach der eigentlichen Ejakulation
Wenn nach dem Ghusl weiterer Samen ausließt, braucht man den Ghusl nicht wiederholen, den Wudu aber schon.
Geschlechtsverkehr
Gemeint ist das Einführen des Geschlechtsorgans des Mannes in das Geschlechtsorgan der Frau.
Sobald die Eichel des Mannes eingetreten ist, ist der Ghusl für beide Wagib, auch wenn kein Samenerguss stattfindet.
Auch gilt diese Regellung für den Anus und nicht nur der Vagina.
Menstruation
Eine Frau, dessen Menstruation beendet ist, muss Ghusl durchführen.
Nifas(Wochenbett)
- Ab zwei bis drei Tagen vor der Geburt eines Kindes beginnt die Phase, die im Arabischen als „Nifas“ bezeichnet wird.
- In dieser Zeit verliert die Frau manchmal Blut.
- Das Wochenbett dauert höchstens 40 Tage.
- Sobald die Blutung vorüber ist, muss die Nufasa (Wöchnerin) den Ghusl durchführen.
- Hat eine Frau trotz Geburt keine Blutungen, gilt sie nicht als Nufasa (Wöchnerin).
- Das Vorgehen hängt also auschließlich vom Blut ab.
- Auch eine Frau, deren Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt und die deshalb nicht blutet, ist keine Nufasa.
Nach der Ohnmacht
Wenn man aus der Ohnmacht erwacht, muss man Ghusl durchführen.
Untersagte Handlungen während des großen Unreinheit
Was im Zustand der kleinen Unreinheit untersagt ist, ist in der großen Unreinheit erst recht verboten.
Quran lesen
Die Mehrheit der Gelehrten verbietet das Quran lesen im Zustand des großen Hadat.
Aufenthalt in der Moschee
Die Mehrheit der Gelehrten sind der Ansicht, dass man sich als Gunub nicht in der Moschee aufhalten darf.
Den Adan ausrufen ist Makruh
Man darf den Adan als Gunub ausrufen, allerdings ist dies makruh da man für den Dikr im Zustand der kelinen und großen Taharah sein soll.
Wann es Sunnah ist den Ghusl durchzuführen
Am Freitag
Am Freitag den Ghusl durchzuführen ist Sunnah.
Nach der Totenwaschung
Nachdem man einen Leichnam gewaschen hat ist es Sunnah den Ghusl zu vollziehen.
Wie wird der Ghusl vollzogen
Mindestanforderungen für einen gültigen Ghusl
Man fasst im Herzen die Niyyah, den Ghusl durchzuführen, und lässt Wasser über den gesamtem Körper laufen. Damit hat man den Ghusl auf akzeptable Art vollzogen und ist tahir
Vollkommener Ghusl
- Man fasst im Herzen die Niyyah Ghusl zu nehmen.
- Danach spricht man die Basmalah d.h., man sagt Bismil-Lah
- Man wäscht seine Hände dreimal bis zum Handgelenk
- Nun wäscht man sein Geschlechtsteil und alles, was durch den Verkehr verunreinigt wurde und danach wieder dreimal die Hände.
- Nun vollzieht man einen kompletten Wudu. Diese Waschung wird nicht als Wudu beabsichtigt, sondern die Abfolge basiert auf der erhöhten Stellung, die die beim Wudu zu waschenden Körperteile genießen.
- Nachdem man den Wudu durchgeführt hat, schöpft man dreimal Wasser und gießt es über den Kopf, sodass es bis zur Kopfhaut durchdringt. Es reicht also nicht aus, die Haare nur anzufeuchten. Beim ersten Mal wäscht man die rechte Kopfhälte, beim zweiten die linke und beim dritten Mal den gesamten Kopf.
- Jetzt wird die rechte Körperhälfte (von der Schulter bis zu den Füßen) und danach analog dazu die linke Seite gewaschen.
- Die Füße wäscht man entweder ganz am Ende oder direkt nach dem Kopf.
Es ist darauf zu achten, dass das Wasser auch wirklich überall hin gelangt, denn es gibt Stellen am Körper, wie z.B. der Bauchnabel oder die Achselhöhlen, wo dies manchmal nicht der Fall ist. Wenn nicht alle Stellen mit Wasser in Berührung kolmmen, ist der Ghusl ungültig. Beim Ghusl ist es erwünscht (mustahabb), aber nicht erforderlich, dass man mit den Händen über alle Körperpartein streicht. Es reicht aber aus, das Wasser darüber zu gießen. Es soll prinzipiell nie Wasser verschwendet werden.